Historie und Hintergrund zum Fahti Wohnwagen

Franz Maly, auch der „Polyester-Papst“ genannt, hatte es sich in den Kopf gesetzt, einen „brauchbaren Polyester Wohnwagen aus einem Stück“ * zu bauen. Wenn man es genau nimmt, besteht die Kabine aus 2 großen Schalen (eine obere und eine untere), die miteinander verklebt sind.

1957 gelang es ihm, den ersten Wohnwagen aus glasfaserverstärktem Polyester (GFK) herzustellen.

Maly setze damit auch gleich eine völlig neue Form um. „Ein Wohnwagen darf kein Ei sein, weil in der Spitze des Eis kein Platz ist. Das Ei verschenkt Raum ohne Gewichtsersparnis, und ein Ei mit kleinen Fensterlöchern ist auch dann kein Wohnwagen, wenn es aus Polyester ist.“*

Es entstand also ein Caravan mit gefälligen „runden Ecken“, großen Panoramafenstern aus Plexiglas und einem erstaunlich geräumigen Inneren. 

Zunächst hieß der Wohnwagen "Wiesel". Der Name war allerdings schon von der Firma Krupp geschützt. Es musste also ein neuer Name her – der "Fahti". Der Name Fahti leitet sich ab aus FAHrzeugbau TIefenhagen. Man schreibt also nicht "Fathi". Die Möbel sind tragende Elemente des Wagens und sind „untrennbar“ mit der Kabine aus Glasfaser und Polyester verklebt.

Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, wurde der Fahti ab 1959 von der Firma "Georg Schneider, Holzindustrie" in Lindau am Bodensee gebaut. Begonnen hat die Fertigung zunächst mit dem Fahti Standard und später dem Fahti 600 Luxus. 1963 wurde das Sortiment um den kleineren Fahti 400 erweitert und ab Ende 1964 um den großen Fahti 800 ergänzt.

Die Produktion der Fahti Wohnwagen wurde am 31.12.1969 eingestellt. Die Niederländische Firma BIOD hat dann die Modelle unter den Bezeichnungen Bambi, Extase 2L und Extase 4L weitergeführt.

Soviel zur Historie und zum Hintergrund...

* Quelle: Auto Motor und Sport, Heft 10, 1961

Weitere Links:

• Entstehungsgeschichte der FAHTI-Caravans nach Jahren sortiert
• Caravan aus Kunststoff “Wiesel" aus Camping 1959
• Was alle 3 Fahti´s gemeinsam haben
• Fahti Brief 1966
  

Den Fahti Wohnwagen gibt es in 3 Ausführungen:

Fahti Junior 400:

• Er der kürzeste und leichteste. Die Küche befindet sich vorne quer. Die Sitzgruppe im Heck lässt sich zum Bett umbauen
• Serienfertigung ab 1964. Es wurden insgesamt 106 Stück gebaut.
  
• Eigengewicht ohne Auflaufbremse: ca. 330 kg, zulässiges Gesamtgewicht ohne Auflaufbremse 400-450 kg
• Eigengewicht mit Auflaufbremse: ca. 368 kg, zulässiges Gesamtgewicht mit Auflaufbremse 600 kg
• Preis: 4.700 DM (mit Bremse zusätzlich 310,- DM).

Weitere Links zum Fahti 400

• Fahti 400 Register
• Der erste Fahti 400
• Fahti 400 im Prospekt "Kultur und Fortschritt" mit der Weltkugel 1965
• Testbericht Fahti 400 CAMPING-Journal / Zeitschrift für Camper, Caravaner, Touristen

Biod Wohnwagen

• Übersicht Biod Wohnwagen
• B-I.O.D. Extase 2L
  

Was alle 3 FAHTI's gemeinsam haben 

Isolierung:

Dach und Wände aller FAHTI Wohnwagen sind mit einer 10mm dicken Moltoprenschaumstoffschicht isoliert. Diese Schaum Stoffschicht wird innen mit Kunstleder abgedeckt. Das ergibt zusammen mit der Polyesterschale eine ausgezeichnete Isolierung. Der Aufbau des Fußbodens sieht von unten nach oben folgendermaßen aus: 

1. Polyesterschale 

2. 13 mm starke Tischlerplatte 

3. Jutefilz mit PVC-Belag. 

Möblierung:

Auch bei den Möbeln wurde nicht über das Ziel, leicht zu bauen, hinausgeschossen. Die solide und zweckmäßige Konstruktion in ihrer klaren, wohldurchdachten Linie findet immer wieder Anerkennung auch von Fachleuten. Kein Wunder bei der Tradition unseres Holzbetriebes. Wir verwenden naturbehandelte Birkenfurnierplatten mit massiven Limborahmen. Tische und Küchenplatten sind mit Hornitex belegt. 

Innenausstattung:

Wie schon erwähnt, sind alle Innenwände und das Dach mit geschmackvollem, natürlich auch abwaschbarem Skaileder ausgeschlagen. Strapazierfähige Bezugstoffe umschließen die 10 cm dicken Sitz-, Rücken- und Liegepolster aus Polyätherschaum. Dazu farblich abgestimmte Gardinen runden das Ganze ab. 

Alles in allem: Sie werden sich wohlfühlen in ihrem FAHTI. 

Vorzelt:

Natürlich gibt es für jeden Wagen ein passendes Vorzelt. Die Vorzeltleisten sind ebenso wie die Markisenleisten serienmäßig am Wagen montiert und im Grundpreis enthalten. 

Heizung:

Sowohl die Trumatic-S-Schrankheizung als auch die Riviera Fußbodenheizung, beides bewährte Gasheizungen, können im JUNIOR 400 und im LUXUS 600 gleich mitbestellt oder auch später eingebaut werden. Der erforderliche Platz ist in der Grundausführung berücksichtigt. Übrigens besitzen alle FAHTI's serienmäßig Netzanschluss mit Innensteckdosen. Sie können also, sofern Sie auf dem Campingplatz eine Stromquelle finden, und das ist bei winteroffenen Plätzen in der BRD in der Regel der Fall, mit einem kleinen elektrischen Lufterhitzer Thren FAHTI angenehm heizen. FAHTI SUPER 800 besitzt serienmäßig eine Trumatic-S-Schrankheizung. 

Kühlschrank:

Was auch hier der FAHTI SUPER 800 serienmäßig hat, nämlich einen 30-Liter-Elektrolux-Kühlschrank komb. für Gas und 220 V, kann im FAHTI LUXUS 600 und im FAHTI JUNIOR 400 bei Bestellung oder nachträglich eingebaut werden. Der Platz dafür ist vorgesehen. FAHTI LUXUS 600 hat übrigens ein abisoliertes Eisfach für Lebensmittel. 

Sonstige Zusätze:

Es gibt eine Anzahl weiterer kleinerer Zusätze, die Sie bitte der beiliegenden Preisliste entnehmen wollen. 

Blick in eine Montagehalle: