Fahti Logo

CAMPING-Journal stellt vor: FAHTI Junior 400

CAMPING-Journal Zeitschrift für Camper, Caravaner, Touristen · 49 Herford, Brüderstr. 30, Postfach 341 • monatl. Bezugspreis DM 1,50

Fa. Georg Schneider oHG, 899 Lindau/Bodensee, Postfach 173, Telefon 6281/82

Fahti 400 Junior
Fahti 400 Querschnitt
Fahti 400 Rückseite
Fahti 400 Vorderseite

Erst im letzten Heft hatten wir einem alten Wohnwagenpionier im Bodenseebereich einen Besuch abgestattet und von der Firma Dethleffs den „Nomad" einer eingehenden Prüfung unterzogen. Diesmal führt uns ein kurzer Sprung von Isny nach Lindau zur Firma Schneider, in deren Haus die beiden Fahti-Typen „Luxus 600“ und „Junior 400" gefertigt werden. Den 600er hatten wir uns schon im Jahre 1960 vorgenommen. Nachdem dieser nun einen kleinen Bruder bekommen hat, werden wir uns diesmal mit dem „Junior 400" befassen. 

Ausgehend von der Tatsache, daß sich der Fahti Luxus 600 bewährt hat, jedoch für mittlere und kleinere Zugwagen nicht immer in Frage kommen kann, wurde nunmehr der Junior 400 geschaffen, der mit einem Eigengewicht von rund 330 kg (ohne Bremse) somit für die gesamten Mittelklassewagen in Frage kommt. Der Junior 400 ist ohne Schwierigkeiten für den VW 1200, für den Ford 12 M etc. geeignet. Seine Fahreigenschaften sind auch so, daß jederzeit verkehrssicher gefahren werden kann. Der Junior 400 ist für eine dreiköpfige Familie geeignet, vorausgesetzt, daß die Familienmitglieder das ,,Garde maß" nicht überschreiten, denn die Liegefläche der Betten verfügt über eine maximale Länge von 180 cm. Doch nun zu den technischen 

Einzelheiten. 

Fahrgestell: 

Der Fahti-Junior 400 hat als Fahrgestell die bekannte Hahn 

Achse mit Drehstabfederung, mit einer serienmäßigen Bereifung 4,80 x 12. Der Testwagen war zusätzlich mit einer mechanischen Auflauf- und Feststellbremse ausgerüstet, was im Hinblick auf die Verkehrssicherheit absolut zu empfehlen ist; außerdem verkraftet der Junior 400 mit seinem geringen Eigengewicht von etwa 330 kg die zusätzlichen 20 kg der Auflaufbremse leicht (Mehrpreis 310,- DM). Die vier Kurbelstützen sind fest am Fahrgestell angebaut. Am Deichselrohr selbst sitzt ein der Größe und dem Gewicht des Anhängers angepaßtes Laufrad, das mit Hilfe einer Spindel höhenmäßig verstellt werden kann. 

Aufbau: 

Wie der Fahti-Luxus 600, hat auch der Junior 400 eine Außenhaut aus glasfaserverstärktem Polyester, die Außenwände sind damit vollkommen fugen- und nahtlos. Mit großer Skepsis hatte ich 1960 das erste Mal den 600er Fahti an der „Kandare“, denn zum damaligen Zeitpunkt war Kunststoff (= Polyester) im Wohnwagenbau noch ein Novum. Damals stellte ich fest, daß bezüglich der Haltbarkeit und der Dauerhaftigkeit der Außenhaut erst nach einer Versuchszeit von drei bis vier Jahren präzise Feststellungen gemacht werden könnten. Nun, meine Skepsis war nicht begründet, denn der Kunststoff-Caravan vom Typ Fahti hat sich durchgesetzt, das Material hat seine Bewährungsprobe bestanden. Es hat sich auch herausgestellt, daß das glasfaserverstärkte Polyester witterungsunempfindlich ist. In der Form unterscheidet sich der Junior 400 von seinem größeren Bruder durch das sogenannte Laternendach, das allerdings nur ein sehr kleines Laternchen in Form einer kleinen Dachlüftungsklappe hat. Der Junior 400 hat an der Front- und der Heckseite zwei große Ausstellfenster (Plexiglas), der Tür gegenüber liegt ein starres Seitenfenster. Am Heck des Wagens sind zwei stabile Haltegriffe für den Rangierbetrieb angebracht (die ich mir allerdings auch an der Frontseite wünschen würde). Der Junior hat weiterhin serienmäßig Vorzeltleisten und darüber hinaus eine Netz- strominstallation mit Steckdose außen. Wie bereits vorher erwähnt, sitzen im sog. Laternendach seitliche Lüftungsklappen, die aber meines Erachtens ohne weiteres etwas größer sein könnten.

Inneneinrichtung: 

An der Inneneinrichtung erkennt man den holzverarbeitenden Betrieb in Lindau. Die einzelnen Einrichtungsteile sind sauber verarbeitet und zweckmäßig eingeteilt. Der Junior 400 hat eine Bugküche mit zweiflammigem Gaskocher und einem anschließenden Spülbecken sowie Kunststoffabdeckplatten. Die Gasflasche ist im Innenraum des Anhängers untergebracht. Die Wasserversorgung erfolgt über einen 10-Liter-Falltank mit Auslaufhahn, an der Seitenwand unmittelbar über dem Spülbecken angebracht. Direkt am Eingang, ebenfalls im Bugteil, liegt der Kleiderschrank, für die vorgesehene Besatzung von drei Personen ausreichend dimensioniert (42 x 54 x 165 cm). Fer- ner steht ein Wäscheschränkchen in der Größe 42 x 48 x 165 zur Verfügung. Die Sitz-Liegekombination besteht aus zwei Sitzbänken in der Größe 52 x 180, auch als Einzel-Längsbetten verwendbar; in Kombination mit dem versenkbaren Tisch entsteht eine Gesamtliegefläche von 180 x 180 cm. Unter den Sitzbänken befindet sich der übliche Stauraum. Die Polster weisen eine Stärke von 10 cm auf, bestehen aus Schaumstoff in Verbindung mit strapazierfähigem Bezugsstoff. Die Innenwände sind mit einer Kunststoffolie in Verbindung mit einer 10 mm starken Schaumstoffisolierung ausgekleidet, als Fußbodenbelag dient PVC zusammen mit Jutefilz, auf Holz angebracht. Die geschmackvoll ausgesuchten Stoffvorhänge haben Plastikschienen als Halterung. Wie bereits erwähnt, hat der Junior 400 auch Netzstromanschluß (Doppelsteckdose), eine Innenbeleuchtung befindet sich über Küche und Sitzecke.

Ergebnis der Probefahrt: 

Auf einer Strecke von gut 1500 km wurde der Junior 400 auf Herz und Nieren geprüft. Als Zugwagen dienten abwechselnd ein Opel-Rekord 1500 und ein VW 1200. Die Fahreigenschaften des Junior 400 waren ausgezeichnet, im beladenen Zustand war es nicht möglich, den Caravan auch bei hoher Geschwindigkeit aus der Spur zu bringen. Allerdings muss bemerkt werden, daß, als sich der Junior anfangs im Leerzustand befand (also unbeladen war), die Auflaufbremse bei raschen Bremsmanövern bewirkte, daß der Anhänger leicht zum Springen kam. Wer fährt aber schon mit einem unbeladenen Caravan in den Urlaub?  A propos Bremse - ich erwähnte eingangs schon, daß eine Auflaufbremse absolut zu empfehlen ist. Ich möchte dies aus Verkehrssicherheitsgründen an dieser Stelle nochmals wiederholen. Auf dem Campingplatz selbst erwies sich der Junior 400 als durchaus praktisches Wohnfahrzeug, die Raumaufteilung ist sehr zweckmäßig. 


Gesamturteil: 

Der Fahti-Junior 400 ist als sehr wendiger und spurtreuer Reiseanhänger zu bezeichnen. Die Kunststoffkonstruktion ist gelungen, und sie hat sich auch im Laufe der vergangenen Jahre beim Typ Luxus 600 bestens bewährt. Der Junior 400 ist für eine Familie mit 21/2 bis 3 Personen geeignet. 



Technischer Steckbrief: 


Hersteller: Georg Schneider, Holzindustrie oHG, Lindau/Bodensee. Typ Fahti Junior 400. 


Eigengewicht (mit Auflaufbremse und Gasflasche): 368 kg 


Zulässiges Gesamtgewicht: 400 bis 450 kg (ebenso Fahrgestell mit zulässigem Gesamtgewicht von 600 kg einschließlich der Auflaufbremse möglich) 


Gesamtlänge (einschließlich Deichsel): 3,75 m 

Aufbaulänge: 2,98 m 

Aufbaubreite: 1,85 m 

Stehhöhe: 1,83 m 

Gesamthöhe: 2,20 m 

Preis: ab Werk 4750,- DM (mit Bremse zusätzlich 310,- DM). 

H. Eckl


Share by: